Altes Amt
Das Alte Amt
Historisches Gebäude am Markt, Ecke Bahnhofstraße. Seit dem 16. Jahrhundert „Gasthof Zu den Drei Schwanen“, wobei dieser Name erst im 17. Jahrhundert schriftlich belegt ist. 1655 ging das Gebäude aus Privathand durch Kauf in den Besitz des Kurfürstlichen Amtes über, die kurfürstlichen Beamten erhielten dort ihren Dienstsitz, während früher als solcher das jeweilige Wohnhaus des Amtmanns bzw. Amtsschössers gedient hatte. Von 1710 an erfolgten zahlreiche Um- und Erweiterungsbauten. 1740 überließ das Kurfürstliche Amt das auf dem Gebäude liegende Braurecht und die Gastgerechtigkeit der Stadt zur Nutzung, diese ließ das Gastrecht jedoch ruhen. Im Amtshaus befanden sich die Diensträume („Expeditionen und Archive") des (staatlichen) Justizamtes und des Rentamtes bzw. der Bezirkssteuereinnahme sowie die Wohnung des Justizamtmannes, später des Bezirksgerichtsdirektors. Vom Januar 1863 an hatte die Sparkasse für einige Zeit ihren Kundenraum im Erdgeschoss des Alten Amtes. Lange Zeit diente das Alte Amt zu Dienstwohnungen verschiedener Beamter und zur Unterbringung einzelner Abteilungen der Kreis- und Stadtverwaltung. 1955 wurde das Museum der Stadt Borna (vorher Heimatstube am Martin-Luther-Platz) im Alten Amt neu eingerichtet. 1968 wurden die Ausstellungsräume des Museums geschlossen, die Bestände auf mehrere Lagerräume in der Stadt verteilt und im Alten Amt Diensträume für den „sozialistischen Aufbaustab", das Stadtbauamt, die Örtliche Versorgungswirtschaft u.a. untergebracht.
Nach 1990 setzte die Kreissparkasse ihren Anspruch auf das Gesamtgebäude durch, ließ das Alte Amt gänzlich abbrechen und neu aufbauen, um vor allem im Erdgeschoss eine weiträumige Selbstbedienungshalle zu schaffen. Die Einweihung des Neubaus fand am 14. Dezember 1996 statt. Die barocke Außenansicht des denkmalgeschützten Bauwerks von 1712 wurde annähernd wieder hergestellt. Im Alten Amt übernachteten häufig vornehme Gäste, u.a. im Frühjahr 1813 und vom 14. - 16. Oktober 1813 der König von Preußen mit seinem Hauptquartier.